1. Strategische Ziele

 Bei der Entwicklung der Strategie fängt man, falls es keine spezifische Fragestellung gibt, mit der Frage an: wie soll es in den nächsten Jahren weitergehen, um der Zweckbestimmung weiterhin optimal entsprechen zu können.

Spezifische Fragestellungen können ergänzt werden, falls schon Vorstellungen existieren, wie z.B. „Sollen wir eine Demenzabteilung errichten“ oder „Ist es sinnvoll, ein Wohnen-mit-Service-Angebot aufzubauen“.

Wichtig ist, dass sie messbar sind, um später einen Strategieerfolg oder nicht –misserfolg ausmachen zu können und auf dieser Basis für die Zukunft zu lernen.

 

2. Umfeldanalyse

Kein Unternehmen existiert, ohne von aussen beeinflusst zu werden. Zielsetzung der Umfeldanalyse ist es, diese Beeinflussungen aufzuzeigen und insbesondere deutlich zu machen, wie sich dieser Einfluss in der Zukunft entwickeln wird.

Mögliche Einflussfaktoren sind

  • Trends (Demografie, Technik, …)
  • Gesetzgebung
  • Ansprüche von Kanton / Gemeinden / Trägerschaften / Versicherungen / Fürsorgestellen
  • Bedürfnis von Kunden (z.B. Pensionäre und ihren Angehörigen)
  • Wettbewerbsangebote (um beim Beispiel eines Pflegeheims zu bleiben: hierzu gehören z.B. nicht nur andere Pflegeheime in der Gegend, sondern auch Angebote von betreutem Wohnen, technische Anbieter, die langes Leben daheim ermöglichen etc.)
  • Lieferanten

 Diese müssen systematisch zusammengetragen und ihre Bedeutung für das Unternehmen analysiert werden.

 

3. Unternehmensanalyse

Die Unternehmensanalyse ist sicher einer der schwierigsten Schritte in der Strategieentwicklung, denn man muss sich ungeschminkt den Spiegel vorhalten. Die eigenen Stärken und Schwächen, objektiv aufzuführen, verlangt eine gewisse Distanz und scharfen Blick auf das Unternehmen.

 

4. SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse stellt die wichtigen Stärken und Schwächen eines Unternehmens sowie die wichtigen Chancen und Risiken in übersichtlicher Form dar. Sie ist quasi das Kondensat aus der bewerteten Umfeld- und Unternehmensanalyse.

 

5. Strategische Herausforderungen

Jetzt beginnt der intellektuelle und kreative Teil der Strategieentwicklung. Aus der Gegenüberstellung von Chancen/Risiken und den Stärken/Schwächen werden die strategischen Herausforderungen abgeleitet:

  • Chance / Stärke: Eine Chance trifft auf eine Stärke. Diese „Herausforderungen“ stellen den Kern der künftigen Strategie dar.
  • Chance / Schwäche: Hier gilt es zu überlegen, was wir tun können, um diese Chance zu ergreifen. Hier können sich neue Projekte und potentielle Wachstumsfelder ergeben.
  • Risiko/Stärke: Diese Herausforderung drückt aus, welche Gefahr besteht, die wir aber aufgrund unserer Stärken in den Griff kriegen können. „Wie?“ ist die entscheidende Frage.
  • Risiko / Schwäche: Hier wird es gefährlich – das sind echte Herausforderungen, die wir umschiffen müssen, getreu dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“.

Das Ziel ist es, in diesem Schritt die 5-7 Hauptherausforderungen zu ermitteln, die dann Basis für die Massnahmenplanung darstellen.

 

6. Strategische Maßnahmen

Das sind die Aktivitäten, um den Herausforderungen zu begegnen. Manchmal ergeben sich aufgrund der SWOT Analyse mehrere strategische Stossrichtungen, die man prinzipiell einschlagen könnte. Dann müssen die alternativen Massnahmen / Stossrichtungen bewertet werden, um sich für eine entscheiden zu können.

Hier ein Beispiel für alternative Strategische Stossrichtungen nach der SWOT Analyse eines Pflegeheims. Sie basierte auf den Fragen:

  • Sollen wir mehrere Millionen CHF in Erneuerung der Zimmer und der Bauinfrastruktur investieren?
  • Welche Positionierung wollen wir bei den Zielgruppen anstreben und welches Angebot folgt daraus?
  • Wie wird die Finanzierung in Zukunft sichergestellt?